Ornithologische Beobachtungen im April 2012

2.4. Ein Schwarzmilanpaar kreist über dem Auenwald. Sie sind etwa so gross wie der Mäusebussard, der Körper dunkler, der Kopf heller. Der Schwanz ist ganz wenig gegabelt. Im März ist er aus Afrika zurückgekehrt an seine bevorzugten Brutplätze auf hohen Bäumen in der Nähe des Wassers. Seinen Horst schmückt er mit Stoff- und Plastikfetzen. Seine Nahrung: kranke und tote Vögel, Säugetiere und Fische. Er versucht andern Vögeln die Beute abzujagen. 

7.4. Rauchschwalben fliegen tief über dem Rhein. Das kalte Wetter zwingt sie, die Nahrung, Insektenlarven, von der Wasseroberfläche zu holen. Auch Hausrotschwänze sind auf dem Zug. Sie finden ihre Nahrung am Damm und zwischen den Vorgrundsteinen. Einen selten gewordenen Gartenrotschwanz kann René Gerber vor seinem Haus in Grabs beobachten. Einer der auffälligsten Vögel sieht Martin Attenberger im typischen flatternden Flug beim Lokdepot die Geleise überquert. Es ist der Wiedehopf. 

8.4. Infolge des stürmischen Aprilwetters gibt es bei den Zugvögeln Stau. So können im Saxerriet Bekassinen und Alpenstrandläufer gesichtet werden. Auffallend sind auch die viele Bergpieper, welche entlang der apern Strassen nach Insekten suchen. 

11.4. Die Stare sind in einige Brutkästen der Mauersegler eingezogen. Die Einfluglöcher zu verschliessen bis die bedrohten Mauersegler ende April da sind, ist meistens unmöglich, wäre jedoch gut. So müssen die Mauersegler warten, bis die Stare draussen sind. 

16.4. Sogenanntes Unkraut ist Vogelnahrung. Ein Schwarm der kleinen Girlitze pickt am Ungarenkraut, das auf Brachen und zwischen Beerenstauden wächst. 

18.4. Eine singende Grauammer, sichtet Denis Lorenz beim Golfplatz Gams 

19.4. Die Flussregenpfeifer nehmen ihre Kiesflächen in Besitz. In rasantem Flug und laut rufend umrundet das Paar seine Insel. Streit darum wird mit Drohgebärden und lauter Stimme am Boden ausgetragen. Zwei Paare auf einer Fläche, das ist äusserst selten. 

21.4. Die Kies- und Schlickflächen des Rheins sind Nahrungsplätze für ziehende Vögel. Jetzt sind es die leuchtend gelben Schafstelzen, dazu viele Bachstelzen und mehrere Bergpieper. Diese warten darauf, dass der Schnee die Alpweiden frei gibt.

27.4. Die Mauersegler sind da. Der Mauersegler verbringt weitaus die meiste Zeit seines Lebens im Flug. Er kreist hoch im Luftraum und jagt Insekten. An lauen Sommerabenden fegen oft lärmende Trupps in atemberaubendem Tempo knapp über die Häuser. Mauersegler suchen zum Nestbau Federn, Gras und Blätter, die der Wind in die Luft gewirbelt hat. Sie verbauen das Material mit ihrem zähen Speichel zu einem schalenförmigen Nest, meist in einer Nische unter dem Dach eines hohen Gebäudes. Häufig wird ein Nest viele Brutperioden nacheinander benutzt und alljährlich nur ergänzt und neu eingespeichelt, wobei der Durchmesser von 9 Zentimetern bei Neuanlage auf 15 Zentimeter anwachsen kann. 

Der April verabschiedet sich mit Rekord verdächtigen Temperaturen und starkem Föhnsturm.

Schwarzmilan
Foto von Philipp Rohner: Schwarzmilan