Ornithologische Beobachtungen im November 2012
Die Gebirgsstelze ist die schlankste Stelze Europas; im Winter die einzige gelbe Stelze in Mitteleuropa.
Nach dem zu warmen nassen Oktober folgen Anfang November föhnige Tage, die bis zu 20° Wärme bringen. Dies veranlasst den Turmfalken im frisch geernteten Maisfeld von Ernst Hofmänner, auf Mäusejagd zu gehen.
1.11. Spät ziehende Zugvögel rasten kurz in einem noch nicht abgeräumten Garten. Girlitze mit ihren Kegelschnäbelchen suchen Sämereien am Boden. Rohrammern, sonst im Schilf, suchen zusammen mit Heckenbraunellen an den Maisstauden nach Insekten. Einzelne Individuen dieser drei Arten können auch im Winter beobachtet werden, in Gärten oder an unsern wertvollen revitalisierten Bächen.
8.11. Wo behangene Beerensträucher stehen, versammeln sich die Wacholderdrosseln in kleinen Schwärmen. Diese locken Greifvögel wie Sperber und Habicht an. Mit hohem Tempo stürzen sich diese auf den Schwarm. Längst nicht jeder Angriff ist erfolgreich. Im Schwarm ist der einzelne Vogel besser geschützt als allein. Das Geschwirr irritiert den Angreifer.
15.11. Buntspechte sind zur Zeit überall am hämmern. Besonders beliebt sind Nuss- und alte Obstbäume. Wenn gehackt wird, ist dies oft ein Zeichen dafür, dass in der Rinde oder im Holz Insektenlarven stecken. Dies könnte auch in einer Holzfassade oder in Balken der Fall sein. Am ehesten hilft, wenn die Stelle mit einem feinmaschigen Drahtgitter abgedeckt wird.
17.11. Die Wasservogelzählung am Werdenbergersee ergibt sehr wenige Stockenten. Zur Freude vieler Spaziergänger halten sich zahlreiche auf den kleinen Bächen und am Kanal auf. Auf der Strecke Salez - Grabs können immer wieder Silberreiher beobachten werden. Am Bodensee halten sich seit einigen Jahren immer einzelne Tiere auf.
19.11. Seltene Gäste meldet Herbert Ertel. Im Witiriet bei Grabs machen zwei Kraniche einige Tage Halt. In der Regel wird der Zug in Etappen absolviert, da sich die Vögel den Witterungsbedingungen anpassen und unterwegs unterschiedlich lange Zwischenaufenthalte einlegen. Für die Rast nutzen sie weite und offene Flächen wie Äcker mit Getreidestoppeln. Auf Wiesen und Weiden konzentriert sich die Nahrungssuche auf Insekten, Würmer und Nagetiere. Hier laufen Kraniche mit weitgreifenden Schritten große Bereiche ab. Der Kranich war in der griechischen Mythologie ein Symbol der Wachsamkeit und Klugheit und galt als „Vogel des Glücks“.
21.11. Ein Hochstamm-Obstgarten, so steht es auf der Tafel daneben, steht am östlichen Dorfrand von Grabs. Er wurde vor mehreren Jahren gepflanzt, um verschiedene einheimische Apfelsorten zu erhalten. Die Äpfel sind abgeerntet. Aber hie und da bleibt einer hängen oder im Gras liegen. Dies lockt die Wacholderdrosseln und Amseln an. Wo Obst liegen oder hängen bleibt, finden sie den Winter über Nahrung.
25.11. In Grabs am Dorfbach sind seit wenigen Tagen Gebirgsstelzen zu beobachten. Diese brüten in Nischen neben fliessendem Gewässer. Im Werdenberg meistens in höheren Lagen. Es gibt vereinzelte Bruten auch im Tal.
29.11. Eine Waldschnepfe ruht sich aus im Garten von Monika Witschard in Buchs. Im naturnahen Garten hat es Nischen für verschiedenste Tierarten. So findet auch diese Waldschnepfe inmitten eines Einfamilienhausquartiers einen Rast- und Nahrungsplatz, wo sie mit ihrem langen Schnabel Würmer, Larven und auch Engerlinge finden kann.
30.11. Beim Spaziergang am Kanal Höhe Räfiser Halde kann Sabine Lenherr eine Wasseramsel beobachten, die energisch gegen die laute Autobahn ansingt. Kurz darauf sichtet sie einen Eisvogel der Richtung Flaggalaplatz fliegt.