Ornithologische Beobachtungen im Februar 2014
Zaghafter Frühlingsgesang ist von den Amseln zu hören.
Die Singdrosseln im Wiesenfurt brillieren mit ihrem Kurzgesang ca. 1/5 normaler Singzeit. Von einem Tag auf den anderen ertönt überall Buchfinkengesang und es kommen immer mehr Vogelstimmen dazu.
4.2. Aufruhr unter den Vögeln zwischen Birkenau und Kanal! Ein Schwarm Wacholderdrosseln und viele Meisen zetern und fliegen umher. Die Ursache ist ein jagender Falke, der hinter ihnen hersaust. Wahrscheinlich hat er nichts erwischt, der Alarm kam rechtzeitig, und fliegen im Schwarm schützt.
8.2. Es ist warm für diese Jahreszeit. Wildbienen fliegen, Buntspechte trommeln und zeigen damit ihr Revier an. Oberhalb Flat singen einige Misteldrosseln. Sie gehören zu den Teilziehern. Ein Teil überwintert im Mittelmeergebiet, ein Teil bleibt hier. Meistens sieht man sie einzeln. Wie zum Beispiel beim Marktplatz in Grabs hoch oben bei einer Mistel. In den Bäumen sind sie mit ihrem beige-hellbraun getupften Federkleid sehr gut getarnt. Sie fallen erst auf, wenn sie singen.
9.2. Die Buchfinken hatten einen guten Winter, dank der vielen Buchnüsse. Gleichzeitig sind die Stare zurückgekehrt. Trotz des milden Winters sind kaum welche hier geblieben. Sie haben in milderen Gegenden Europas überwintert. Jetzt sind sie noch in kleinen Schwärmen auf Futtersuche am Boden. Bald werden sich die Brutpaare finden, um eine Nisthöhle in einem Baum oder Nistkasten zu besetzen. Dort sitzen sie und flattern aufgeregt, laut schwätzend. Stare sind sehr gute Nachahmer anderer Vogelstimmen, auch technischer Töne, z.B. Trillerpfeifen. Stare gehören in unseren Breitengraden zu den häufigsten Vögeln. Sie haben sich in den letzten Jahrzehnten stark vermehrt, so dass sie in Obst- und Weinkulturen als Schädlinge gelten. Vor 60 Jahren hat man erwartungsvoll auf ihre Rückkehr in den Starenkasten am Haus gewartet. Die Zeit der Rückkehr ist geblieben.
11.2 Türkentauben sitzen zu zweit auf Bäumen in den Wohnquartieren. Auffallend bis nervend ist ihr Ruf gu-guu-gu. Es ist eine kleine bräunlich-rosa Taube, mit einem schmalen weissgerandetem schwarzen Nackenring. Sie findet überall einen Brutplatz. Ihr Ursprungsland ist Vorderasien. Wie sie nach Europa kam, bleibt im Dunkeln. In den letzten 80 Jahren hat sie sich unglaublich schnell von der Balkanhalbinsel aus über ganz Europa ausgebreitet. 1948 wurde sie erstmals in der Schweiz beobachtet. (E. Bezzel)
20.2. Im Cereswald singen Zaunkönige, auch von Bäumen herab. Sonst huscht der kleine Vogel wie eine Maus am Boden zwischen Blättern und Ästen umher.
22.2. Der Schwarzspecht lässt am Waldrand der Räfiserhalde drei seiner Rufe ertönen, laut und unverwechselbar. Der grösste unserer Spechte ist schwarz mit rotem Oberkopf, das Weibchen mit rotem Nacken. Der Schwarzspecht braucht Altholzbestände, am liebsten hackt er seine Bruthöhle in Buchen. Beim Beklopfen eines Stamms „erfährt“ er, ob der Baum von Kernfäule befallen ist, ob es sich lohnt, weiter zu hacken. Seine Nahrung holt er aus morschen Bäumen und Strünken. Hackspuren sind grosse ovale Löcher, am Boden liegen Späne.
23.2. Grünspechte wiehern in verschiedenen Wäldern. Sie zimmern ihre Bruthöhlen in morschen Bäumen oder benützen alte Höhlen. Die Lieblingsnahrung sind Ameisen. Deshalb sieht man sie auch auf Wiesen stochern.
24.2. Klare, durchdringende Pfeiftöne sind am Werdenbergersee zu vernehmen. Ein farbenfrohes Pfeifentenmännchen mit weissem Flügelfeld dreht seine Runden auf dem See. Es ist der Ruf des Männchens, der zum deutschen Namen der Art geführt hat. Das Männchen leitet seine kurzen, scharfen, zwei bis dreisilbigen pfeifenden wiu-Rufe häufig mit einem krr krkrkrr ein. Die wiu-Rufe sind auch während der Nacht zu hören und sind auffälliger Hinweis auf die Anwesenheit der Art. Das bevorzugte Brutrevier der Pfeifente sind Sumpfgebiete der Taiga-Region mit vegetationsreichen Seen und Teichen.
Das Valcupp ist voller Märzenglöckchen. Zitronenfalter flattern vorbei. Ein Admiral wärmt sich an der Sonne auf. Der Frühling kann kommen.