Ornithologische Beobachtungen im März 2014
Im März richtet sich der Brutbeginn der Vögel vor allem nach dem Austrieb der Blattknospen. Denn ihre wichtigste Nahrung, Raupen, wachsen erst beim Austreiben des Laubes heran.
9.3. Zum ersten Mal in diesem Frühling ertönt das schöne, abwechslungsreiche Lied der der männlichen Mönchsgrasmücke. Der Name kommt wahrscheinlich vom schwarzen Käppchen.
Bald wird das Männchen mit dem Bau einiger Nester zur Auswahl anfangen, sie werden Spielnester genannt. Nimmt das Weibchen mit der braunen Kappe eines der Nester an, sind sie ein Paar und bauen dieses Nest in wenigen Tagen fertig. Ob es in Bodennähe, Sträuchern oder Bäumen gebaut wird, spielt keine Rolle. Es muss vor Wind, Regen und Kälte gut geschützt sein, zur Sonne hin ausgerichtet und versteckt im Dickicht.
10.3. Plötzlich singen überall Singdrosseln, besonders im Auenwald und an Waldrändern. Zwei bis viermal wird ein kurzes Lied wiederholt, dann ertönt ein ganz anderes Motiv. Obwohl Singdrosseln beinahe amselgrösse haben, sind sie schwer zu sehen. Ihr brauner Rücken und besonders die helle Unterseite mit den dunklen Flecken ergeben eine sehr gute Tarnung. Oft singen sie nicht zu oberst auf ihrer Singwarte.
14.3. Die Wasseramseln an der Röll haben sich einen rauen Platz ausgesucht, zwischen Wasserfall und Brücke.
16.3. In der Wisenfurt ist Laichzeit. Viele Grasfrösche und Kröten sind zum Ablaichen unterwegs, das ist auch sieben Graureihern nicht entgangen.
21.3. Zwei Schwarzmilane kreisen über dem Auenwald. Sie sind mit dem Mäusebussard zu verwechseln, da sie auch braun und etwa gleich gross sind. Der Schwanz ist jedoch je nach Fluglage ganz leicht einwärts gekerbt oder rechteckig. Der Schwanz des Mäusebussards ist immer leicht gerundet. Beide Arten suchen einen Nistplatz im Auenwald.
22.3. Infolge des Kälteeinbruchs fehlen die Insekten, nun tun sich die Mönchsgrasmücken gütlich an reifen Efeubeeren. Auch der Zilpzalp ist eingetroffen. Tannenmeisen sammeln Haare von den Hütedrähten weg, und transportieren diese zu einem morschen Baum, wo sie in einer Höhle ihr Nest bauen.
25.3. Von den Schwalben ist erst die robuste Felsenschwalbe angekommen. Für die Mehlschwalben steht ein wunderschönes Hotel bereit. In wenigen Tagen sollten sie eintreffen.
27.3. Auf dem Buchser Bahnhof kann man den Mauereidechsen zuschauen. Sie wärmen sich auf den Steinplatten auf, verschwinden in winzigen Spalten, um gleich darauf wieder den Kopf herauszustrecken.
29.3. Die Hausrotschwänze sitzen auf den Hausdächern und singen ihr kurzes kratziges Lied. Eben sind sie aus dem Mittelmeerraum zurückgekehrt. Einige dürften den Rheindamm als Zugstrasse benützt haben. Im Wohngebiet nisten sie auf Dachbalken, in Mauerlöchern, unter Dachziegeln, auch in halboffenen Nistkästen und offenen Scheunen. Sie brüten bis hinauf zu den Felsen des Margelkopfs. Junge Männchen sind grau wie die Weibchen, mit den Jahren werden sie schwarz und haben einen weissen Flügelspiegel. Der Schwanz ist immer rostrot.
30.3. Ein Weissstorch nutzt diesen sonnigen Frühlingstag zur Schlossbesichtigung in Vaduz und zieht hernach südlich weiter. Ein Turmfalke jagt am Rheindamm nach Eidechsen und Mäusen.