Ornithologische Beobachtungen im März 2015

Sein Kopf ist schwarz, die Brust leuchtend rostbraun, die Halsseiten und die Flügelbinden blitzen weiss auf. Der Rücken des Schwarzkehlchens ist dunkelbraun. Das Weibchen hat einen bräunlichen Kopf, alle Farben sind blasser. Es ist oft versteckt, das Männchen ist weniger scheu und steht typischerweise auf einer Buschspitze oder einem Leitungsdraht. Eindringlinge werden mit intensiven, kratzigen Warnrufen empfangen. 

3.3. Im Dunkeln auf der Suche nach rufenden Waldkäuzen zu sein, ist ein besonderes Erlebnis. Ohren, Augen und Füsse leisten ungewohnte Arbeit. Um Weihnachten herum wurden die Käuze gehört. Leider blieben sie an diesem Abend stumm. Nur ein gestörtes Reh lässt sich hören und das Rauschen der Bäche wirkt laut in der Stille. Die Sicht durch das Gewirr der Äste gegen den Nachthimmel ist faszinierend. Ein Nachtspaziergang lohnt sich. 

6.3. Das Rotmilanpaar im Rietli wird oft beobachtet. Da es ein grosses Revier braucht, ist es schwierig herauszufinden, ob und allenfalls wo es brüten könnte. Im gleichen Waldstück lebt seit längerem ein Paar der Mäusebussarde. Dieses lässt sich nicht vertreiben. Hie und da kommt es zu Auseinandersetzungen in der Luft. Ein Buntspecht hat hier sein Revier und trommelt seit anfangs Jahr. Er ist kein Konkurrent und dieser Wald ist für ihn ideal. 

18.3. Weidenkätzchen und Huflattich blühen an der Räfiser Halde. Es ist das erste, sehr wichtige Bienenfutter, wie das Gesumme zeigt. Zitronenfalter und ein seltener C-Falter suchen auch nach Blüten.

Der Zilpzalp ist aus dem Winterquartier am Mittelmeer zurück und ruft seinen Namen. Er ist klein und unscheinbar beige-grau. Rastlos huscht er in dem Geäst umher, selten kann man ihn richtig anschauen. Fast gleich gefärbt und ebenso rastlos ist seine Zwillingsart, der Fitis. Zum Glück singen die zwei Arten sehr verschieden. Der Fitis ist noch nicht angekommen. Er überwintert südlich der Sahara, ein weiter Weg bis zu uns. 

19.3. Die Schwarzkehlchen kehren nach und nach aus Südeuropa an den Rheindamm zurück. Die ersten Paare haben sich gefunden. Mit Gesang zeigt das Männchen an, dass diese Gebüschgruppe besetzt ist. Die Innendämme beidseits des Rheins gehören zu den beliebten Brutgebieten der Schwarzkehlchen. Keine andere Brutvogelart ist so häufig anzutreffen. Der Blütenreichtum und daher die Vielfalt der Insekten, dazu oft lückiger Bewuchs und der Naturweg, bergen eine Fülle von Nahrung. Singwarten auf den Gebüschen und später darin Verstecke für die Jungen ergänzen das geeignete Gebiet. Der lebhafte Verkehr auf dem Damm stört sie nicht. Wer auf dem Vordergrundweg wandert, wird hie und da ausgeschimpft oder ein Stück weit „begleitet“. Seit vielen Jahren ist der Bestand ungefähr gleich geblieben. Die Ausbreitung in die Talebene war eher klein. Man darf gespannt sein, was der neue Brutvogelatlas 2013-2016 aufzeigt. 

23.3. Die Hausrotschwänze sind da. Von einem Tag auf den anderen hört man die Männchen von den Hausdächern herab singen. Ihre Nistplätze sind auf Dachbalken, in Mauerlöchern, unter Ziegeln, in offenen Scheunen oder in Nistkästen, halboffene Kästen genügen. Katzensicher anbringen! Viele Hausrotschwänze sind Dorf- oder Stadtbewohner geworden. Sie brüten auch in den Steinmauern der Alpen und in Felslöchern am Margelchopf. Übrigens, bei den Hausrotschwänzen sind ältere Männchen schöner als ganz junge, bei den Weibchen ist darüber nichts bekannt.

Ein gedrungener kleiner Vogel, das Schwarzkehlchen
Foto von Fredy Buchmann: Ein gedrungener kleiner Vogel, das Schwarzkehlchen