Ornithologische Beobachtungen im April 2016
Ringeltauben rufen gemischte Gefühle hervor. Die meisten Menschen ignorieren sie oder sehen in ihnen einfach nur Tauben. Landwirte und Gartenbesitzer empfinden sie manchmal als Schädlinge, weil sie junge Saat und anderes frisches Grün verzehren. Für Vogelfreunde und andere Menschen, die genau hinsehen, sind sie sehr ansprechende Vögel. Da Ringeltauben vielerorts gejagt und in unvorstellbaren Anzahlen geschossen werden, sind sie im Allgemeinen sehr scheu. Sie sind sehr wachsam und starten bei Bedrohung sofort mit lautem Flügelklatschen. Die Nahrungssuche erfolgt sowohl auf dem Boden als auch auf Bäumen und Sträuchern. Sie bildet hier oft kleine Schwärme. Die Nahrung ist wie bei den meisten Arten der Familie fast ausschließlich pflanzlich. Dank dem Monitoring des neuen Brutvogelatlas Schweiz und Liechtenstein lässt sich feststellen, dass es eine Zunahme der Ringeltauben gibt.
3.4. Nach einen Föhnnacht folgt Schnee und Regen
5.4. Jungschwäne vom letzten Jahr lassen sich nur ungern vom Werdenberger-Seeli vertreiben, und verursachen ein Verkehrschaos auf der St. Gallerstrasse.
8.4. Erste Singdrosseln sind mit ihrem abwechslungsreichen Gesang zu hören. Der Gesang besteht aus vielen verschiedenen, wohlklingende Strophen, aus flötenden, zwitschernden Motiven, die jeweils 2-4-mal wiederholt werden.
Schwanzmeisen gehören zu den Lieblingsvögeln im Winter am Futterplatz. Kleine weisse Federbällchen mit überlangem Schwanz hängen zu mehreren an den Futtersäckchen. Sie sind dauernd in Bewegung und schon wieder weg.
Zur Frühlingszeit sieht man sie selten. In diesem Jahr ist es anders. Immer wieder tauchen sie paarweise an Sträuchern und Waldrändern auf, sie suchen einen Nistplatz. Im Gebüsch versteckt oder zwischen Astgabeln bauen sie ein kunstvolles Kugelnest mit Seiteneingang, aus Haaren, Moos und Spinnweben wird es geflochten. Die Aussenwände werden mit Rindenstückchen und vor allem Flechten bedeckt, so dass es perfekt getarnt und deshalb schwer zu entdecken ist. Im Innern wird es dicht mit kleinen Federn ausgepolstert und isoliert, bis zu 2000 Federchen hat man gezählt. (E. Bezzel) Die Bauzeit dauert deshalb lange, bis zu drei Wochen, für Vögel eine lange Zeit. Zuschauen kann man ihnen sehr selten. Beim Einsammeln von Spinnweben sind sie etwa an einer Scheunenwand zu entdecken. Ihre Nahrung sind kleine Insekten und Spinnen. An den äussersten Zweigen können sie diese von den Blättern picken. Mit dem langen Schwanz als „Balancierstange“ (E. Bezzel) können sie das Schaukeln meistern. Kaum jemand kann ihnen diesen Nahrungsplatz streitig machen.
19.4. Rauch-, Mehl- und Felsenschwalben jagen miteinander über dem Giessen und dem Wald daneben. Die ersten Rauchschwalben (Oberseite tief schwarz, lange Schwanzspiesse) haben in offenen Ställen ihren Nistplatz schon gefunden. Es ist derselbe wie letztes Jahr. Leider werden die offenen, geeigneten Ställe immer rarer oder die Schwalben sind unerwünscht. Dank allen, die einfliegende Schwalben in ihren Ställen haben! Denken sie bitte daran, dass der Zugang immer offen bleibt.
Die Mehlschwalbe (leuchtend weisser Bürzel auf der schwarzen Oberseite) kommt etwa zwei Wochen später an. Sie bauen ihre Nester aussen an Hauswänden aus unzähligen Erdklümpchen. Dazu brauchen sie Pfützen, die lange feucht bleiben, und diese sind selten geworden. Am ehesten gibt es sie bei Bauernhöfen und auf Baustellen. Einige Mehlschwalben sammeln Schlickklümpchen am Rhein. Ist der Weg zwischen Fundort und Nistplatz zu lang, trocken die Klümpchen an und kleben schlecht bis gar nicht an der Wand oder am angefangenen Nest. Um dem Mangel etwas abzuhelfen, werden Kunstnester aufgehängt. Gegen die Verschmutzung durch Kot werden unterhalb der Nester Kotbretter angebracht. Leider dulden immer weniger Hausbesitzer diese Hilfe für die bedrohten Mehlschwalben. Einst galten sie als Glücksbringer, jetzt sind sie vor allem Verschmutzer. Dabei bräuchten sie dringend Hilfe, wenn es nicht noch weniger werden sollen.
Die Felsenschwalbe (Oberseite dunkel graubraun, Unterseite schmutzig weiss) kommt zuerst an, sie sind robust und bewohnten ursprünglich Felswände. Sie mauern wunderschöne Napfnester unter Felsvorsprüngen. Inzwischen haben sie sich auch an Gebäuden angesiedelt und sind auch bei uns angekommen, jedoch in kleiner Zahl. Im Steinbruch Campiun haben sie schon gebrütet. Nun interessiert sich ein Paar für den Mühleturm im Altendorf.