Dezember Beobachtungen 2020

Foto von Fredy Buchmann: Die Brandgans ist eine farbenfrohe Halbgans

Am Rhein treffen seltene Wintergäste ein. Ein Haubentaucher macht kurz Rast auf dem Rhein. Das richtige Nahrungsangebot scheint nicht vorhanden zu sein, und so zieht er weiter Richtung Bodensee. Mehr Glück hat ein Nilganspaar, es sucht im Flachwasser der Sandbänke nach Nahrung. Öfters wir man sie auf abgeernteten Feldern zu sehen bekommen.

In den letzten Jahrzehnten breitete sich die Nilgans, ausgehend von Gefangenschaftsflüchtlingen, hauptsächlich von den Niederlanden kommend, entlang des Rheins in Mitteleuropa aus. Sie kommen auch in städtischen Parks, an Badeseen und anderen von Menschen häufig frequentierten Orten vor. Es sind Neozoen, die sich mit Hilfe menschlicher Einflussnahme in Gebieten ansiedeln, in denen sie zuvor nicht heimisch waren. Beide Geschlechter gleichen sich, das Männchen ist etwas größer. Die bunte Färbung grau und rotbraun fällt auf. Oberseits sind sie düster braun und unterseits eher schmutzig graubeige. Der dunkle Augenfleck und auf der Brust ein dunkler Schmutzfleck stechen hervor.

Brandgans weist viele Merkmale von Enten auf.

Abgelöst wird das Nilganspaar von einer Brandgans. Diese verbringt die ganze Weihnachtszeit im Flachwasser des Rheins. Die Brandgans ist markant gemustert. Sie ist weiss mit dunkelgrünem Kopf und rotem Schnabel. Ein kastanienbraunes Brustband ziert die Brust.

Die Brandgans ist eine Ente mit einigen gänseartigen Merkmalen. So hat sie recht lange Beine und ist gut «zu Fuss». Schon von Weitem entdeckt man den leicht bestimmbaren Küstenvogel, der im Wattenmeer und an Flussmündungen häufig ist. In Europa ist die Brandgans Strich- und Zugvogel. Sie zieht fast ausschließlich bei Nacht. Die Überwinterungsgebiete der europäischen Population liegen in der südlichen Nordsee. Solange es nicht zu einer Eisbildung auf dem Wattenmeer kommt. Mit pendelnden Bewegungen des Schnabels im Schlamm und Flachwassers erbeutet sie ihre Nahrung. Es sind winzige Schnecken, kleine Muscheln, Krebstiere und Ringelwürmer.

Ein Stück Natur vor der Haustür

Der Weg dem Giessen entlang ist ein beliebter Spaziergang für Klein und Gross, zu Fuss oder auf Rädern, zudem wohl der kürzeste Weg zur Einkaufsstrasse für Nichtautofahrer. Der Giessen ist jedoch viel mehr: Ein Stück Natur vor der Haustür. Immer mehr Leute beobachten, was dort im und am Wasser geschieht. Beobachtungen werden ausgetauscht. Vor Jahrzehnten wurden einige grosse Steine im Bach platziert. Sie sind selten überspült, daher ein beliebter Sitzplatz, besonders für die Wasseramsel. Sieh hat ihre Lieblingsplätze. Geht man langsam vorbei, bleibt sie oft sitzen, und man kann sie gut anschauen. Der weisse Latz leuchtet aus dem dunklen Gefieder. Sitzt sie reglungslos am Ufer, ist sie schwer zu finden. Schon jetzt hört man hie und da ihren Gesang. Es ist keine bestimmte Melodie oder ein Ruf, sondern eine Folge von wohltönenden und gequetschten Lauten, immer wieder anders.

Im Wasser gibt es immer Nahrung. Deshalb kann die Wasseramsel schon im Februar oder März brüten. Insekten werden an der Oberfläche abgefischt, deren Larven und Wasserschnecken (sehr selten winzige Fische) im Tauchgang vom Boden aufgelesen. Die Wasseramsel ist der einzige Singvogel, der schwimmen und tauchen kann. Ein Drüsensekret, mit welchem sie regelmässig ihr Gefieder pflegt, macht dieses wasserabstossend. Zum Brüten bietet der Giessen zu wenig Verstecke. Im letzten Sommer flogen die Alt Vögel mit Futter vom Kiessammler bei der Feuerwehr den Buchserbach hinauf bis zum Waldrand.

Der Giessen mit Bäumen, Beerensträuchern und bewachsenem Ufer bietet verschiedenen Vögeln Platz und Futter an: Bach- und Gebirgsstelzen, dem Zaunkönig, den Rotkehlchen, Amseln und Drosseln. Wenn man Glück hat sieht man nach einem kurzen Pfiff den Eisvogel auf der Jagd oder mit seinem blauschimmernden Federkleid im Pfeilflug über das Wasser gleiten. Darüber krächzt der Graureiher.