Septemeber Beobachtungen 2020

Foto Fredy Buchmann: Die Klappergrasmücke, mit ihrer typisch scharf abgesetzten, weissen Kehle.Bei uns ist die Klappergrasmücke die kleinste Grasmücke. Sie ist 11,5 bis 13,5 Zentimeter lang und wiegt 12 bis 16 Gramm. Die Oberseite ist graubraun, der Scheitel und der verhältnismässig kurze Schwanz sind grauer, die Unterseite ist weiss gefärbt. Die Flanken sind leicht hellbraun angehaucht. Die Kehle ist weisslich, der Kopf ist grau und die Beine dunkel. Sicherstes Bestimmungsmerkmal sind die grauen, abgegrenzten Ohrdecken. Männchen und Weibchen haben die gleiche Färbung. Eine Klappergrasmücke kann bis zu elf Jahre alt werden.Die Klappergrasmücke ist in der Schweiz weit verbreitet, aber nirgendwo häufig. Belegt alle Regionen der Voralpen und Alpen. Sie bevorzugt Höhenlagen 1400-2000 m.Als Langstreckenzieher hält sie sich von April bis Oktober in ihren Brutgebieten auf. Das Winterquartier liegt in Ostafrika. Klappergrasmücken ernähren sich von Spinnen, Weichtieren, Beeren, Insekten und Larven.

2.9. Am Giessen sind die Apfelbäume schwer behangen mit reifen Äpfeln. Mönchsgrasmücke, Hausrotschwanz und Haussperling tun sich gütlich daran. Trauer- und Grauschnäpper benützen die Äste als Sitzwarte, um von hier aus immer wieder einen Schwirrflug zu starten und so Mücken zu erhaschen.

3.9. Grosser Badetag beim Vogelbädli. Fünf Mönchsgrasmücken planschen im Wasser. Die wartenden Zaungäste, Hausrotschwanz, Zilpzalp werden durch das emsige Treiben bespritzen und begnügen sich mit den Wassertropfen, die sie als Trinkwasser aufnehmen. Endlich sind auch sie an der Reihe, ein Bad zu nehmen. Das Bädli muss so einige Male nachgefüllt werden um allen gerecht zu werden.

Was war doch das? Im dunkeln Uferbereich am Kanal in der Morgenweid verschwindet ein weiss-schwarzes Etwas. Zu gleicher Zeit treibt ein Holzstück mit weissem Papier auf dem Kanal. Nein, es hat Augen, taucht unter und schwimmt wie ein Fischotter unter Wasser zum anderen Ufer. Es ist ein Hermelin. Die Winterfärbung zu Weiss hat erst begonnen und ist so nur teilweise vorhanden. Die schwarze Schwanzspitze ist gut zu sehen. Im Sommerfell zeigen sie die für viele Wiesel typische Färbung mit brauner Oberseite und weißer Unterseite. Im Winterfell ist es gänzlich weiß, mit Ausnahme einer schwarzen Schwanzspitze, die es eindeutig vom Mauswiesel unterscheidbar macht.

5.9. Es zeigen sich zwei Eisvögel im Afrika. Hier haben sie dieses Jahr nicht gebrütet. Im Frühling und Sommer konnten in der Region nur wenige Beobachtungen gemacht werden. Nun sind sie wieder ruffreudiger, und mit etwas Glück kann man den fliegenden Edelstein zu Gesicht bekommen.

12.9. Grosse Schwärme von Staren plündern die Beerensträucher am Giessen. Sie sind nicht zu überhören mit ihrem Stimmengewirr. Ein grosser Trupp, über 100 Stück, schreitet am Boden etwas ruckartig und hüpfend auf Nahrungssuche voran.

Vertraute Töne sind zu hören

16.9. Von den Hausdächern singt der Hausrotschwanz sein kratzendes Lied. Er singt bis weit in den Oktober hinein. Das Rotkehlchen aus dem Norden, mit seinem perlend, silberhell, plauderndem Gesang ist bei uns eingetroffen. Es ist weniger scheu als unser Rotkehlchen. Die Rotkehlchen singen fast ganzjährig von früh morgens vor Sonnenaufgang bis spät abends. Bei Strassenbeleuchtung sogar nachts. Das Lachen « klü,klü,klü» des Grünspechts tönt über die herbstlichen Hänge und Wiesen.

30.9. Der Weissdorn leuchtet mit seinen roten Beeren. Die Klappergrasmücke verspeist eine Beere um die andere, und kann sich so Fettreserven für den weiten Flug in ihr Überwinterungsgebiet anfressen. Die Reise geht nach Afrika südlich der Sahara, vor allem im Sudan und in Äthiopien, aber auch westlich bis Niger.