Ornithologische Beobachtungen im Januar 2021

Foto von Fredy Buchmann: Der Zwergtaucher ist der kleinste und rundlichste Lappentaucher

Dieser kleinste Lappentaucher Europas brütet an Seen, Teichen und langsam fliesenden Flüssen. In der dichten Vegetation solcher Gewässer lebte er meist verborgen. Die Vögel selbst sind kaum zu entdecken. Sie wirken mit dem aufgeplusterten hellen Hinterteil wie kleine schwanzlose Federkugeln, aus denen nur Kopf und Hals hervorragen.

Im Schlichtkleid sind Zwergtaucher sehr unauffällig gefärbt. Die Gefiederfärbung ist insgesamt heller, die Farben wirken verwaschener. Die Körperoberseite ist bei den in Europa vorkommenden Unterarten dunkelbraun. Das Kinn ist weiß, die Wangen, der Hals und die Vorderbrust sind braun mit einzelnen blass kastanienbraunen Flecken. Die vordere Körperunterseite ist weiss, die hintere Unterseite ist braun. Die Körperseiten sind rauchgrau. Der Wechsel ins Prachtkleid erfolgt im Zeitraum von Januar bis April. Es ist eine Teilmauser, die Kopf, Hals, Körper und einige Flügeldecken erfasst.

Der Zwergtaucher ist der kleinste Fisch fressende Wasservogel und wird von Spaziergängern oft für ein Entenküken gehalten. Wasserlebende Insekten und ihre Larven bilden die wichtigste Nahrung des Zwergtauchers. Meist jagen die Vögel ihre Beute unter Wasser, tauchen allerdings oft nur weniger als einen Meter tief. Bis zu mehr als 6 m Tauchtiefe sind aber gelegentlich bekannt geworden. Unter Wasser rudern die Vögel mit den Beinen gleichzeitig. Wie ein Korkzapfen ploppen sie wieder hoch an die Wasseroberfläche.

Dieses Winterhalbjahr sind sie am Werdenbergersee leichter zu beobachten. An der Wasservogelzählung war nur ein sechstel der Wasserfläche eisfrei. Diese kleine Fläche teilten sich 112 Stockenten, 52 Blesshühner, 10 Teichhühner, 2 Reiherenten, 2 Höckerschwäne und etwas abseits 2 Zwergtaucher.

Rekordmengen an Schnee und Regen fallen

Die Ostschweiz wird mit grosser Menge Schnee eingedeckt. Die Futterstelle wird von Kleinvögeln besucht die häufig und nicht gefährdet sind. Ein emsiges Treiben findet am Futterhaus statt. Haus-, Feldspatzen, Buchfink und wenig Meisen erhaschen Futter. Die Amseln erfreuen sich an den bereitgelegten Äpfeln. Durch den starken Schneefall treibt es den Turmfalken ins Wohnquartier. Vom emsigen Treiben angelockt, sitzt der Turmfalke auf dem Kirschbaum und hofft auf Beute. Doch lässt sich da nichts holen, denn die Kleinvögel finden immer wieder Schutz in der nahen Buschgruppe.

Auch mit diesen Schneemengen finden die Vögel bei den wichtigen einheimischen Baumarten wie Buche, Eiche, Fichte und Ahorn Nahrung. Haben doch 2020 diese eine grosse Menge an Samen produziert, welche nun reif sind. In den Wäldern und in Parks ist also für Körnerfresser wie Finken, Meisen und Kleiber ein üppiges Nahrungsangebot vorhanden, weswegen die Vögel vielerorts wohl keinen Anlass sehen, die Futterhäuser aufzusuchen. Hinzu kommt, dass nicht nur Bäume, sondern auch einheimische Beerensträucher wie Liguster oder Gemeiner Schneeball letztes Jahr viele Früchte ausgebildet haben. Diese Beeren sind auch bei einer geschlossenen Schneedecke noch gut erreichbar.

Auch für den Sperber ist der Tisch reich gedeckt. Beim Getreidesilo warten bis zu 80 Strassentauben auf herabfallendes Futter. Der Sperber benötigt zur Taubenjagt einige Angriffsflüge. Der Hunger oder die Ausdauer macht sich bezahlt. Am nächsten Tag sieht man die Überreste der erfolgreichen Jagd.

Föhn und viel Regen vertreiben den Schnee.