Vogelfreundlicher Garten: Was du für den Erhalt der Artenvielfalt tun kannst

 

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 Hier gibt es auch Kurse für mehr Natur im Garten. Von Pro Riet und Vogelwarte Sempach

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„Lebendige Gärten“ stösst auf grosses Interesse

 

Bildautor: Verein Pro Riet Rheintal

Bildlegende: Rund 50 Personen besuchten den Vortrag von Petra Horch, Leiterin Aufschwung für die Vogelwelt, von der Schweizerischen Vogelwarte Sempach

 

Vergangene Woche luden der Verein Pro Riet Rheintal und der Natur- und Vogelschutzverein Buchs-Werdenberg zum öffentlichen Vortrag “Lebendige Gärten” mit Petra Horch von der Schweizerischen Vogelwarte Sempach ein. Rund 50 Interessierte folgten der Einladung in den Buchserhof in Buchs. Das Thema stösst auf grosse Resonanz, was auch wichtig ist, denn die Biodiversität in der Schweiz muss gefördert werden. Die Hälfte der Lebensräume und ein Drittel der Arten sind bedroht. Von den in der Schweiz brütenden Vogelarten sind 40 Prozent gefährdet. Bei den Insekten sind fast 60 Prozent gefährdet oder potenziell gefährdet. Petra Horch, Leiterin Aufschwung für die Vogelwelt, zeigte denn auch in ihrem Vortrag auf, wie es um die Artenvielfalt in der Schweiz steht, was Gründe für den Rückgang der Biodiversität sind und auf was bei der Förderung der Artenvielfalt im Siedlungsraum geachtet werden soll.

 

Urbane Räume können Ersatzlebensraum sein

Aufgrund von Überbauungen, der Verdichtung und der Versiegelung verschwinden immer mehr Lebensräume. “Wir können aber so, wie wir bauen und wie wir unsere Siedlungen gestalten, doch Einfluss auf die Vielfalt nehmen”, erklärt Petra Horch, “denn urbane Räume können auch zum Ersatzlebensraum für bestimmte Arten werden.” Während Überbauungen aus Beton, mit asphaltierten Einfahrten, Steingärten, Zierrasen mit Rasenmährobotern, Thuja- oder Kirschloorbeerhecken unseren heimischen Insekten, Vögeln und Kleintieren kaum Nahrung und Lebensraum bieten, sind Gärten, mit einheimischen Pflanzen und Strukturen, wo sich die Tiere verstecken können, sehr wertvoll. “Spannend ist auch, dass egal, wo wir solche naturnahen Oasen in Siedlungen schaffen, die Tiere diese finden. Es lässt sich also mit dem eigenen Handeln zuhause schon einiges erreichen”, motiviert Petra Horch.

 

Mehr Bäume in Städten und Siedlungen

Im urbanen Raum gehen auch immer mehr Brutmöglichkeiten der Vögel verloren. Denn zeitgenössische Gebäude, lassen kaum Nischen für Nester zu. Petra Horch erklärt: “Einheimische Bäume nehmen hier eine Schlüsselfunktion ein, da sie eine zweite Ebene über uns Menschen schaffen, wo Tiere im urbanen Raum leben können.” In Siedlungsräumen mit geeigneten Bäumen und den nötigen naturnahen Strukturen könnten sogar Buntspechte oder Eichhörnchen leben. Mit der Klimaerwärmung wird es auch immer wichtiger, dass Stadtklima zu regulieren, dazu leisten Bäume ebenfalls einen wichtigen Beitrag. Und auch Fassaden- und Dachbegrünungen bieten im Siedlungs- und urbanen Raum ein grosses Potenzial. Studien zeigen zudem, dass naturnahe Aussenräume in Städten die Lebensqualität der Menschen fördern.

 

Vogelschlag massiv unterschätzt

Eine grosse Gefahr im Siedlungsraum für Vögel sind die grosszügigen Glasflächen. Die meisten Vögel erkennen spiegelnde Flächen nicht, sondern halten diese für real. “Millionen von Vögeln kollidieren in der Schweiz jedes Jahr mit solchen Flächen. Dieses Problem wird massiv unterschätzt”, so Petra Horch. Auch hier kann etwas getan werden, indem wir das Glas für die Vögel sichtbar machen. Bei bestehenden Glasflächen können Folien angebracht oder Vorhänge aufgehängt werden. Bei Neubauten können andere Materialien oder gemustertes Glas verwendet oder Vorrichtungen konstruiert werden.

 

Petra Horch erwähnte auch, wie viele Arten auf bestimmte Pflanzen oder Lebensräume spezialisiert sind und es deshalb wichtig ist, viele verschiedene einheimische Pflanzen und Strukturen im Garten zu haben. Als Beispiel nennt sie die rund 614 Wildbienenarten, die in der Schweiz leben – die Honigbiene ist nur eine Art. Viele Wildbienenarten sind auf bestimmte Pflanzen spezialisiert und auch beim Nisten haben sie klare Ansprüche, während die einen in Totholz oder vertrockneten Stängeln brüten, bevorzugen andere lehmigen Boden oder Sandflächen.

 

Selbst Natur-Gastgeber sein

Im Vortrag ermunterte die Leiterin Aufschwung für die Vogelwelt die Zuhörenden, selbst Gastgeber für die Natur zu werden. “Was tut ein guter Gastgeber?”, fragt sie: “Er möchte seine Gäste nach Strich und Faden verwöhnen. Mit feinem Essen und in einem gemütlichen Ambiente.” Dass ist es auch, was die Insekten, Vögel und Kleintiere in unserem Garten benötigen. Nahrung von Frühling bis über den Winter und Kleinstrukturen als Verstecke. Und wenn es den Tieren gefällt, dann kommen sie immer wieder oder bleiben sogar.

 

Im Anschluss an den Vortrag nutzten die Besuchenden die Gelegenheit für Diskussionen und zum Erfahrungsaustausch. Wer konkret zur Tat schreiten möchte, kann sich an zwei Angeboten von Pro Riet beteiligen: auf www.pro-riet.ch können Naturgartenberatungen gebucht und noch bis zum 15. Oktober einheimische Pflanzen-Sets zum Spezialpreis mit Abholung bei der Biogärtnerei Rohrer in Buchs bestellt werden.

 

 

Veloexkursion

 Am letzten Sonntagmorgen traf sich eine kleine Gruppe des NV Buchs – Werdenberg um 8.30 Uhr beim Marktplatz am Werdenbergersee in Buchs, um mit dem Velo die Natur zu erkunden und beobachten.

Der renaturierten Wetti vorbei ging es Richtung Kerichtverbrennung und von da an weiter zum renaturierten Binnenkanal. Im Schatten der Bäume und immer auch mit kurzen stopps fuhren Alle zum Naturschutzgebiet Ceres.

Der Grabserbach wurde angefahren und durch das Grabser Riet bis zum Simmibach und danach zum Binnenkanal, gesichtet wurde dabei auch ein Schwarzmilan. Nach einer Rast und einer kurzen Besprechung entschieden sich die Aktivmitglieder dem Binnenkanal entlang zurück nach Buchs zu fahren denn die Lufttemperatur stieg wohl schon auf über 30°C.

Die Radfahrer an der Tour De Suisse hätten sicher nicht schon so früh den Heimweg angetreten. Angekommen beim Vereinslokal wurde zum Mittagessen im Schatten der Bäume sehr feine Spaghetti von Marlise und Hanspeter Pfister serviert.

Eine schöne Velorunde unter der Leitung von Kurt Marti ging gemütlich und unfallfrei zu Ende.

Pfingstexkursion

Nach einer langen Corona-Pause konnte die Pfingstexkursion endlich wieder im gewohnten Rahmen durchgeführt werden. Dazu versammelten sich am Pfingstmontag insgesamt 17 Vereinsmitglieder des Natur- und Vogelschutz Buchs-Werdenberg beim Flaggalaplatz Burgerau. Von dort aus wurden die Teilnehmer von Markus Weber und Andreas Seitz durch ein Mosaik diverser Lebensräume geführt. Dabei wurden die Besonderheiten verschiedenster Trocken- und Feuchtstandorten thematisiert und deren Bewohner vorgestellt. Einige davon konnten sogar direkt vor Ort beobachtet werden.

Auf den Strauchgruppen, zwischen den wertvollen Magerwiesen an der Rheindamminnenseite, zeigten sich das prachtvolle Schwarzkehlchen und die gelbleuchtende Goldammer von ihren schönsten Seiten. Aber auch auf den kargen Sandbänken des Rheins war viel los und selbst der flinke Flussregenpfeifer konnte beobachtet werden. Ebenso versetzte die Blumenpracht der Magerwiesen viele der Teilnehmenden in Staunen, wobei sicherlich die Spitzorchis ein Highlight darstellte. Auch zwischen all den Blumen und Gräsern der Magerwiesen wurden Entdeckungen gemacht und insbesondere der Apollofalter und der kleine Schillerfalter zogen die Blicke auf sich.

Nach einer kurzen Rast ging die Exkursion weiter durch den nahegelegenen Mischwald, wo dem vielstimmigen Vogelgesang gelauscht wurde. Dabei konnten diverse Vogelarten anhand ihrer wunderschönen Stimme identifiziert werden und trotz der bereits vollflächigen Belaubung der Bäume und Sträucher konnten dennoch einige Vögel, wie beispielsweise der Kleiber, beobachtet werden.

Zum Abschluss der Exkursion wurde ein köstliches Mittagessen bei der Vereinshütte serviert, liebevoll zubereitet vom Hüttenchef Hanspeter Pfister und seiner Frau Marliese. Es war ein wundervoller Tag, herzlichen Dank an alle teilnehmenden und beteiligten Personen, die zum Gelingen beigetragen haben!

 

Alle Fotos © Nadja Zimmer.